xpt 159. Weihnachtslieder für 2 Bratschen/Celli

Titel: Weihnachtslieder
xpt 159

Besetzung: 
2 Bratschen xpt 159A
2 Violonelli xpt 159B
1 Geige, 1 Bratsche xpt 159C

Jahr: 2008 bis 2011

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Haslacher Weihnachtslieder

Bei der Zusammenstellung alter Weihnachtslieder, reduziert im Satz für zwei Violoncelli, möchte ich unbedingt auch Lieder in die Sammlung mit aufnehmen, die in meiner Heimatstadt Haslach im Kinzigtal schon lange die Weihnachtszeit besonders prägen. Der genaue Ursprung dieser Texte und Melodien ist bis heute nicht nachweisbar. Alle neun Gesänge sind erstmals in einem Heft „Krippele-Lieder“ aufgeschrieben, das mein Urgroßvater, der Kanonen-Wirt Xaver Thoma (1856-1936) im Jahre 1899 angelegt hat.

Dieses Heft befindet sich noch im Besitz meiner Familie, in der auch erzählt wird, dass Xaver Thoma einen Teil dieser Gesänge von seiner Wanderschaft, die ihn nach Österreich und Bayern führte, nach Haslach gebracht hat.

Der Heimatforscher Dr. Johann Kempf veröffentlichte 1925 einen „Führer durch Haslach i.K.“. Darin vertrat er die These, dass ein Teil dieser Gesänge dem 15. und 16. Jahrhundert zuzuordnen sind. Dies ist aber nicht belegt.

Auf jeden Fall diente die Handschrift der Krippele-Lieder als Grundlage für eine erste Veröffentlichung im Druck, die der Haslacher Fabrikant Heinrich August Schaettgen schon um 1906 finanziell großzügig ermöglichte. Gedruckt wurden die neun Gesänge für zwei Gesangsstimmen mit begleitender Orgel oder Harmonium. Durch Vermittlung von Pfarrer Heinrich Hansjakob wurde der in Freiburg lebende Organist und Chorleiter von St. Martin, Johann Baptist Diebold mit der Herausgabe beauftragt. Diebold war königlich preußischer Musikdirektor, außerdem Herausgeber einer Liedersammlung für Volks- und Mittelschulen.

Kennengelernt habe ich diese Haslacher Krippele-Lieder schon in meiner Kindheit. Die traditionellen „Sternsinger“, die zwischen Weihnachten und Dreikönigstag von Haus zu Haus ziehen, pflegen bis in die heutige Zeit diese schöne Sitte und singen ausschließlich diese Haslacher Weihnachtslieder.

Natürlich erklingen diese auch in den weihnachtlichen Gottesdiensten und werden dann von der Kirchengemeinde gesungen.

Auf ein Kuriosum möchte ich noch hinweisen: Das Dreikönigslied „Singet, preiset“ wurde durch Johann Baptist Diebold im 4/4 Takt notiert. Die Bevölkerung singt es aber im 3/4 Takt. In dieser Version habe ich es auch in meiner Kindheit verinnerlicht. Deshalb habe ich beschlossen, in diese Sammlung der Weihnachtslieder (für zwei Violoncelli) beide Fassungen mit aufzunehmen.

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